"Zu Besuch "Hinter Glas" - Reaktion und Interaktion bestimmen das Werk, das sich verdichtet und schließlich im Unisono aufgeht. Die originelle Installation setzt die Isntrumente aus aller Welt in neues Licht. Eine interdisziplinäre Gesamtkomposition, die ankommt und Lust auf mehr "Hinter Glas" macht." (Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 14.08.2017)
"Ein neues Mitglied bringt neue Sichtweisen und Chancen (...), öffnen Sie die Vitrine und begeleiten Sie Eike direkt zum Quartett, Vielleicht ist er die neue Vierte" Wer diese Spiel mitspielt ist direkt in der interaktiven Installation "Hinter Glas" angekommen. (...) Und die Besucher trauen sich, Exponate zu erkunden und auf die Künstler zuzugehen. So entsteht im Projekt ein Wir-Gefühl, das die Lust auf Neues und Unbekanntes weckt."
(Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 14.08.2017)
"Mit ihrer künstlerischen Arbeit zeigt dieses Team einen Weg auf, um in der Masse der Sammlungsbestände den Wert der einzelnen Objekte und Klänge zu erfahren. Denn eine Sammlung besteht aus einer Vielzahl individueller Objekte. Kein Instrument gleicht dem anderen, kein Ton ist der gleiche. Um dies Vielfalt zu erfahren, lohnt sich der Besuch bei "Hinter Glas" im Center for World Music. (...)„Es ist wahnsinnig ungewöhnlich, dass Leute die Objekte aus den Vitrinen holen dürfen. Das Archiv ist nicht tot – es ist lebendig“, sagt Lisa Stepf. Im August kamen insgesamt 268 Besucher von 6 Monaten bis 90 Jahren in das Hildesheimer Forschungsinstitut, um Einblicke in das Archiv zu erhalten. " (Website Universität Hildesheim, Neuigkeiten)
"(…) Flexible, wagemutige Protagonisten, die das Leitbild „Streichquartett“ längst virtuos hinter sich gelassen haben und mit unkonventioneller Bühnenpräsenz die Besucher in ihren Bann ziehen. (…) So endet diese Fest-Zusammenkunft zwischen Beerdigungskuchen und Wasservase beim Klingelzeichen des Backofens unvermittelt und offen mit einem Abriss der Streicherpassagen – offen für die Interpretation jedes einzelnen, wirklich spannend. Die Schlussspannung hält sich mehrere Minuten, bis sehr zögerlich ein intensiver Schlussapplaus einsetzt und die Trauer-Fest-Gemeinde sich in viele Gesprächsgruppen auflöst. Der Abend ist noch längst nicht zu Ende – wie das richtige Leben." (Opernnetz, 18.12.2015)
"Im Superlativ von einer Veranstaltung zu sprechen, die es in unserem Kulturkreis doch eher ernst, kontemplativ und gramerfüllt zu absolvieren gilt, ist an sich schon eine Provokation. Und zu was Kathrina Hülsmann (Viola), Katharina Pfänder (Violine), Lisa Stepf (Violoncello) und Kristina van de Sand (Violine) da einladen, ist gewagt, weil ihre Beerdigung zwar andächtig, aber doch ein freudvolles Fest ist, das an unserem andächtigen Beerdigungsethos rüttelt. Ein faszinierender Versuch sich mit dem Ende zu beschäftigen, das seinen Beginn bereits an unserem Geburtstag hat."
Göttinger Tageblatt, 10.12.15
"Der Tod spielt natürlich mit bei diesem Abschiedsfest. Ihn erklären die Musikerinnen zum lebenslangen Tanzpartner, weil er stets präsent ist. Mit ihm bewegen sich die Zuschauer im Kreis, stampfen rhythmisch auf und bilden einen Chor der Stimmen, den auch die Instrumente immer wieder aufnehmen. Weil auf dieser „besten Beerdigung der Welt“ kein Wort gesprochen wird, macht das die Zuschauer umso hellhöriger und berührbarer für die Echos, die nicht nur die Musik hinterlässt, sondern auch jede Bewegung und jedes Geräusch. Die Instrumente baumeln längst wieder von der Decke und wirken wie ein musikalisches Stillleben während die Zuschauer jetzt einfach in sich lauschen können mit all den Bildern und den Fantasien über das Leben und das Sterben, die sie bei diesem Abschiedsfest geschenkt bekommen haben." Kulturbüro-Göttingen, Tina Fibiger
"Odyssey 360° - Bei kurzer Betrachtung des Teasertextes und des Titels, welches den Namen “Nightmeer” trägt, ist wohl klar, dass die Odyssee hier das Leitmotiv bildet. Zuschauer, welche beim Wort Odyssee Schlimmes befürchten, können beruhigt sein, denn auf eine lange Irrfahrt begibt man sich hier nicht.
Das Stück enthält einige der bekanntesten Szenen der Odyssee, modern interpretiert mit ein paar popkulturellen Referenzen. Darunter tauchen Hollywood-Filme wie “Herr der Ringe” und “Bodyguard” auf.
Wiederum aber auch ein aktuelles Thema, wie die derzeitige Flüchtlingssituation in der EU, welches einem die Odyssee nochmals aus einem anderen Blickwinkel betrachten lässt. Interessant welche Parallelen die Odyssee und die Situation der heutigen Kriegsflüchtlinge aufweist. Beide Geschichten involvieren Menschen die ein Kriegsgebiet verlassen mit der Hoffnung endlich wieder auf sicherem, nicht vom Krieg zerstörten Boden, leben zu können. (...) Zusammengefasst ist es ein Klassiker aus einer komplett neuen Perspektive erlebt, sowohl vom Zuschauer als auch von den Darstellern. Bravo !" Junge Bühne
"Verena Ries und das Quartett Plus 1 überraschen mit der Suche nach der Besten Beerdigung der Welt, dem Versuch einer vielfältig musikalischen Bearbeitung von Tod und Trauer. Mit experimentellen Inszenierungen versuchen sie, sich musikalisch den Fragen zu nähern: Was ist der Tod? Wie klingt der Tod? Wie wollen wir gebettet sein? Welche Klänge begleiten unsere letzte Reise? – Eine wahrhaft anspruchvolle Idee, die noch in der praktischen Entwicklung ist. Die Jury meint denn auch, dass diese Idee in der Kategorie „LabOhr“ den ersten Preis verdient.
Opernnetz.de, 1.12.14
"Mit der Idee zu dem partizipativen Musiktheater „Die beste Beerdigung der Welt“ überzeugten Regisseurin Verena Ries und das Quartett PLUS 1 in der neuen Konzeptkategorie „LabOhr“. Geplant ist eine kollektive
Komposition im Raum zu Fragen nach dem Ende des Lebens. Musikalische und performative Elemente verschmelzen in der Interaktion mit dem Publikum zu einem poetischen „Ritualhybrid“."
NMZ.de , 23.11.14
„Reenactment“ kann in den unterschiedlichsten Formen stattfinden und wird von seinen Darstellern beeinflusst. Einige arbeiten möglichst detailgetreu und stellen Schlachten inklusive aufwendig geschminkter Wunden nach. Um aus bloßem Reenacten aber Kunst zu machen, ist noch mehr nötig. Für Verena Ries braucht es dazu nicht nur einfach das Vergangene, sondern ganz besonders auch das Gegenwärtige und die Vision von einer Zukunft. Dabei muss das Ereignis gar nicht unbedingt historisch im klassischen Sinne sein, es reicht, wenn die Menschen es als Teil ihrer Geschichte auffassen, auch wenn die Situation erst eine Woche alt sein mag. Statt dessen soll es gelingen, die mediale Rezeption des Ereignisses neu zu definieren und mit neuen Vorstellungen zu versehen, denn „Reenactment in der Kunst wollen nicht unbedingt Welten, aber Bildwelten verändern“.
In dieser Hinsicht ist es hochpolitisch. Darin liegt für Verena Ries der besondere Reiz, denn es ermöglicht, komplizierte politische Probleme mit Hilfe der eigenen Gesichte der Menschen aufzubereiten.(...) Wo vorher Schweigen herrschte, fangen Menschen mit dem richtigen Anstoß plötzlich an, sich einzusetzen und Vorschläge zu machen. Zusammen mit der bildenden Künstlerin Janne Schäfer entwickelte sie das Format weiter und erstellte daraus eine Serie von Workshops, die sie nun schon an verschiedensten Orten gehalten hat.
Für Theater der Welt kam sie nun nach Mannheim, um hier Menschen für diese Form der (Theater)Kunst zu begeistern, die Geschichte nicht in Fakten und Daten lehren soll, sondern die sie für den Gedankenanstoß lebendig macht.
(www.heimaten-bewegen.de, 26.05.2014)
Für das Junge Schauspielhaus Düsseldorf haben die beiden Regisseurinnen Isabel Dorn und Verena Ries sich den vielstimmigen Text „Freie Sicht“ von Marius von Mayenburg vorgenommen und ihn mit acht Düsseldorfer Mädchen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren inszeniert. Dass hier Laien auf der Bühne stehen, manchmal auch noch etwas ungelenk spielen, passt zum Regieansatz. Dorn und Ries wollen ja von der Pubertät erzählen, von jener Lebensphase, in der Menschen in neue Rollen hineinwachsen. Wenn sich eine Darstellerin im Foyer des Theaters an der Münsterstraße an den Bühnenrand stellt, Milch trinkt, aber auch gleich wieder aus dem Mund fließen lässt wie giftige Galle, dann ist das ein starkes Bild für einen jungen Menschen, der nicht mehr Kind, keine Milch mehr braucht, als Erwachsener aber nicht ernstgenommen wird. Ungehört quellen die Worte aus dem Mund des Mädchens.
(Rheinische Post, 13.4.12)
Nur vordergründig geht es bei „Die erste Freundin, die ich hatte, hieß Heini“ um Liebe und Sex. Es geht auch um den Blick in andere Welten – in die der Erwachsenen wie die der Behinderten. Dabei stellt sich immer wieder die Frage: Wer behindert eigentlich wen, wenn es um Liebe und Sex geht? Behindern die Erwachsenen die Jugendlichen und lassen sie keine neuen Erfahrungen machen? Fühlen sich die Nichtbehinderten peinlich berührt, wenn sie verliebte Behinderte im Alltag sehen? Und: Wie oft hat man selbst schon weggeschaut? Wegschauen allerdings geht bei diesem Stück nicht. Und manchmal wird man so zum Voyeur der eigenen Verklemmtheit. Die Stadt aus Umzugskartons, in der die jungen Menschen agieren ist ein hervorragender Spielort. Immer wieder schauen die jungen Darsteller in die Fenster und berichten von den Geschichten, die sich in den Häusern abspielen. Beispielsweise von dem Mann, der sich von der Apothekerin in den Finger stechen lässt, nur um ihre Nähe zu spüren. Ihm geht es um Liebe. Sie denkt, dass er nur seinen Blutzuckerwert testen lassen will. Die Jugendlichen erzählen aber nicht nur Geschichten aus der Kartonstadt. Sie interviewen sich auch gegenseitig, Sie wenden sich an das Publikum. Die Zuschauer werden zu Voyeuren von Behinderungen aller Art. Das fordert. Beindruckend ist dabei das Spiel der jungen Darsteller und die Offenheit, mit der sie auf der Bühne zum einen mit der Behinderung des jeweils andern umgehen, zum anderen aber auch Begierden aussprechen.
(Hannover Allgemeine Zeitung, 02.05.2011)
Im September 2009 ist Bundestagswahl. Im heißen Wahlkampf können junge Menschen im Regierungsviertel 10117 Berlin sich ihre eigene Volksvertreterin oder ihren eigenen Volksvertreter erfinden: „Missterette“. Er? Sie? Es? repräsentiert eure Bedürfnisse und Wünsche, verleiht diesen einen Körper, der stellvertretend agiert und in den Stadtteil eingreift. Im Herbst 2009 wird "Missterette" im und um das DT herum regieren und eure Utopien und Visionen für 10117 Wirklichkeit werden lassen: Es verschenkt, lädt ein, berührt, verteilt, erinnert. Es skandiert Parolen, hisst Banner und steckt Unbekannten seine Autogrammkarte zu. Es erobert öde Stadtwüsten, um neue Räume zu erschließen. Kurz: Es verzaubert 10117 Berlin.
(DT Spielzeitheft 2009/2010)
Die Hildesheimer WERKGRUPPE1 hat aus der ostdeutschen Metropole eine soziologische Komödie mitgebracht, „Leipzig für Anfänger“, eine Art ironische, innerdeutsche Migrationsstudie der erfrischenden Art. Die Grundsituation ist vertraut: Drei mehr oder weniger junge Menschen siedeln nach beendetem Studium in eine neue Stadt um und hoffen dort, den Idealfall vorzufinden: einen heißen Lover, eine heiße Wohnung und einen heißen Job" Eine Utopie, die sich natürlich schwer umsetzen lässt. Die famosen Schauspieler Thorsten Bihegue, Verena Ries und Dorle Trachternach betreten staunend, irritiert und hoffnungsvoll das neue Territorium, schließen sich Stadtführungen an und machen auch sonst einige Erkundungen, die das Stück semidokumentarisch protokolliert.(...) Und doch: die tragkomischen Intergartionsversuche der tierischen Musikanten bieten nicht albern-absurdes Theater, sondern verdichten sich immer wieder zu einer nachdenklichen, manchmal geradezu bitteren Reflexion über das Ost-West-Verhältnis, über Ruhe-und Heimatlosigkeit und die Zukunftsängste einer ganzen Generation."
(Hildesheimer Allgemeine Zeitung 10.12.2008)
Was ab sofort folgt, ist nicht mehr oder weniger als eine kleine, ziemlich amüsante und clevere Eulenspiegelei: Das Portrait der Künstler als Rundstricktiere. Und das Portrait einer Stadt, aus deren scheinbar naiver Sicht. Klar, die Welt passt schon lange nicht mehr wirklich auf die Bühne. Aber wie treffend auf dieser in „Leipzig für Anfänger“ die Titel gebenden Stadt ausgebreitet wird, ist schon imponierend. Pappen, Kartons, Decken, eine Matratze. Ein paar projizierte Stadtansichten. Fertig. Leipzig passt ins Lofft. Und alles, was die Stadt so hergibt. Kultur und Geschäft, Realität und Klischee. Von Bach bis BMW."
(Leipziger Volkszeitung, 17.11.2008)
Es ist schön und bewundernswert, mit welch großer Natürlichkeit die fünf Spieler unter der Regie von Miriam Tscholl in „Die Biografinnen“ ganz normale, authentische Persönlichkeiten darstellen, so dass man zwischendurch fast vergisst, das ja "gespielt" ist, was die Figuren in fiktiven Interviews antworten und erzählen scheinen. Zwischendurch wird diese strenge Form des Berichtens sinnlich aufgebrochen durch Videoeinspielungen die während der Recherche entstanden sind (Verena Ries), durch Laute und Worte, die wie Erinnerungen aus der Vergangenheit in die Realität einbrechen und durch gespielte, skurril anmutende Szenen in dem meist im dunkel liegenden Bühnenraum voller Perserteppiche (Judith Kästner), der das verdreckte Hotelzimmer darstellen soll, in dem die alte Dame zuletzt lebte."
(Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 10.04.2007)